Fünf Tipps, die Sie als Mutter und Vater bei Ihrer Trennung beherzigen sollten!
Eine
Scheidung
oder
auch
eine
Trennung
ist
für
alle
Beteiligten
eine
schwere
Lebenskrise.
Aber
sie
beinhaltet
auch
wiederum
eine
große
Chance.
Die
Erwachsenen
haben
die
Möglichkeit,
ein
zufriedenes
Leben
zu
führen.
Kinder
wiederum
haben
die
Aussicht
auf
bessere
Bedingungen
für
eine
normale
psychische Entwicklung, als jene Kinder, die die Konflikte der Eltern meist täglich miterleben müssen.
Univ.
Prof.
Dr.
Helmuth
Figdor
hat
eine
Reihe
von
Empfehlungen
für
Eltern
erarbeitet.
Die
wichtigsten
Inhalte dieser Empfehlungen werden nachstehend verkürzt angeführt.
1. GESUNDE KINDER MÜSSEN AUF DIE SCHEIDUNG DER ELTERN REAGIEREN
Die
Erfahrungen
aus
der
Praxis
zeigen,
dass,
wenn
sich
Eltern
trennen,
die
Kinder
manchmal
keinerlei
sichtbare
Reaktionen
zeigen.
Die
meisten
Eltern
denken
sich:
“Bin
ich
froh,
dass
es
keine
Probleme mit meinem Kind gibt”.
Diese
Kinder
wirken
sehr
brav
und
angepasst
und
berichten
über
keine
Sorgen
beziehungsweise
zeigen
kaum
ihre
Trauer.
Kinder,
die
in
der
Wahrnehmung
der
Eltern
„nicht
reagieren“,
leiden
auch
unter
ihren
Gefühlen.
Sie
zeigen
den
Erwachsenen
ihre
Gefühle
nur
nicht.
Kinder
in
einer
Trennungssituation
haben
Angst
den
Papa
zu
verlieren und vielleicht auch eines Tages die Mama.
Wut,
Schuldgefühle,
Scham
und
auch
Trauer
sind
normale
und
unvermeidliche
Gefühlsreaktionen
der
Kinder.
Kinder,
die
keine
sichtbaren
Reaktionen
zeigen,
müssen
ermutigt
werden,
ihre
Gefühle
zu
zeigen!
In
vielen
Fällen
ist
es
für
Kinder
sehr
sinnvoll,
professionelle
Hilfe
zu
bekommen.
Beispielsweise
hilft
RAINBOWS
Kindern und Jugendlichen in dieser stürmischen Zeit.
2. DIE ELTERN TREFFEN DIE ENTSCHEIDUNGEN
Nur
die
Eltern
treffen
die
Entscheidung
für
eine
Trennung
und
diese
sollte
unabhängig
von
den
Kindern
getroffen
werden.
Eine
gute
Trennung
kann
weniger
schädlich
für
die
Entwicklung
des
Kindes
sein,
als
eine
langjährige
und
konfliktreiche
Beziehung
seiner
Eltern.
Auch
eine
Verzögerung
einer
Trennung
hat
meist
nur
wenig
Sinn.
Eltern
glauben
manchmal,
dass
durch
eine
Verzögerung
von
ein
bis
zwei
Jahren,
eine
Trennung
den
Kindern
dann
weniger
ausmachen
würde.
Für
Kinder
gibt
es
genau
genommen keinen idealen Zeitpunkt beziehungsweise günstiges Lebensjahr für eine Trennung der Eltern.
Für
eine
gute
Trennung
müssen
Eltern
eine
Menge
tun
und
leisten:
Trauerarbeit,
Verlustbewältigung
und
konstruktives
Konfliktverhalten
sind
wichtige
Bestandteile
dafür.
Wenn
Eltern
unglücklich
und
unzufrieden
sind,
können
sie
für
ihr
Kind
meist
nur wenig
Empathie
aufbringen. Eltern sollten daran denken, dass sie auch eine Vorbildfunktion “zum Glücklichsein” haben.
3. DIE SCHEIDUNG MUSS DEN KINDERN ERKLÄRT WERDEN
Den
Kindern
müssen
die
Gründe
für
die
Scheidung
verständlich
und
unbedingt
ehrlich,
jedoch
kindgerecht
und
altersentsprechend
erklärt
werden.
Jede
nicht
gegebene
Erklärung
wird
vom
Kind
durch
eine
Fantasie,
über
die
möglichen
Gründe
der
Trennung,
ersetzt.
Diese
Situation
ist
für
Kinder
stets
beängstigend,
zumal
die
meisten
Kinder
die
Schuld
bei
sich
selbst suchen und somit Liebesverlust und/oder Vergeltung durch die Eltern oder einen Elternteil fürchten.
Aus
diesem
Grund
ist
auch
das
Erklärungsmodell
bezüglich
der
elterlichen
Trennung
an
die
Kinder:
“Wir
streiten
uns
so
viel
oder
wir
Eltern
haben
uns
nicht
mehr
lieb”,
tunlichst
zu
vermeiden.
Diese
Erklärung
macht
Kindern
Angst
und
sie
ist
auch
schlichtweg falsch.
Der
Streit
verursacht
nicht
eine
Trennung,
vielmehr
das
Ausbleiben
einer
liebevollen
Versöhnung.
Das
Problem
liegt
in
der
Liebesbeziehung
und
in
der
Tatsache
wie
man
mit-
einander
umgeht
und
wie
die
Erwachsenen
gelernt
haben
Probleme
zu
lösen.
Erwachsene
streiten
sich,
aber
Kinder
auch.
In
Folge
kann
eine
solche
unüberlegte
Erklärung
über
die
Trennung,
bei
einem
zukünftigen
Streit,
zum
Beispiel
mit
der
Mama,
massive
Verlustängste
erzeugen.
In
der
Phantasie
eines
Kindes
könnte
dies
mit
hoher
Wahrscheinlichkeit
bedeuten,
dass:
“Wenn
ich
mich
mit
Mama
streite,
sie
mich
dann
nicht
mehr
lieb
hat
und
mich
auch
alleine
lässt.
Bei
meinem Papa war das auch so”.
Streiten
gehört
zu
jeder
Beziehung.
Das
eigentliche
Problem
ist
vielmehr
das
Ausbleiben
liebevoller
Versöhnung,
die
das
Kind
in
einer Scheidungs- oder Trennungssituation nicht mehr erleben kann.
4. DEN KINDERN DIE ANGST NEHMEN, AN DER SCHEIDUNG SCHULD ZU SEIN
Die
meisten
Kinder
haben
große
Schuldgefühle.
Kinder
suchen
nach
Erklärungen,
warum
Mama
und
Papa
nicht
mehr
zusammen
leben
möchten.
Der
erste
Gedanke
liegt
meist
sehr
nahe,
nämlich,
sich
selbst
die
Schuld
an
der
Trennung
der
Eltern
zu
geben.
Kinder
denken,
sie
waren
zu
schlimm,
zu
frech,
haben
sich
zu
oft
dumm
angestellt
oder
in
der
Schule
zu
wenig
gelernt.
Es
ist
so
wichtig,
dass
beide
Elternteile
den
Kindern
immer
wieder
sagen,
dass
die
Probleme
beziehungsweise
die
Ursachen
der
Trennung
eine
Sache
der
Eltern
ist.
Kinder
müssen
von
Mama
und
Papa
regelmäßig
vermittelt
bekommen,
dass
sie
nach
wie vor beide Elternteile lieben dürfen und zu keinem von beiden halten müssen.
Eine
intensive
Beziehung
zu
beiden
Elternteilen,
möglichst
nicht
durch
Loyalitätskonflikte
belastet,
ist
die
wichtigste
Voraussetzung
dafür,
dass
Kinder
das
Scheidungserlebnis
gut
verarbeiten
und
ihre
kindliche
Entwicklung
langfristig
ohne
überwiegend negative Folgen bleibt.
5. WENN ES ZU AUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN KOMMT
In
der
Beratungsstunde
bringen
Eltern
immer
wieder
Ihre
Bedenken
über
die vereinbarten Besuchskontakte zum Ausdruck.
In
der
Erziehungsberatung
ist
es
von
großer
Wichtigkeit,
die
verschiedensten
Ängste
und
Sorgen
der
Eltern
ernst
zu
nehmen.
Nach
einer
Scheidung
kann
es
im
Rahmen
der
Besuchsregelung
zu
Auffälligkeiten
bei
Ihren
Kindern
kommen.
Viele
Eltern
berichten
darüber,
dass
nach
einem
Besuchswochenende
bei
dem
anderen
Elternteil,
ihr
Kind beispielsweise ein deutlich aggressives Verhalten zeigt.
Das
Verhalten
kann
sich
aber
auch
in
einer
eher
ängstlichen,
auffällig
ruhigen oder in einer regressiven Form zeigen.
Bei
einem
regressiven
Verhalten
werden
Kinder
oft
als
sehr
anstrengend
beschrieben.
Viele
Dinge,
die
schon
längst
erlernt
wurden,
sind
regelrecht
wieder
verschwunden
oder
bereits
abgelegte
kleinkindliche
Verhaltensweisen sind plötzlich wieder da.
Es
kann
auch
zu
unerklärlichen
Ängsten,
zum
Beispiel
Angst
vor
Dunkel-
heit,
Angst
vor
dem
Alleinsein
in
Verbindung
mit
Albträumen
und
Schlafstörungen,
kommen.
Plötzliche
Angst
vor
Tieren
oder
Gegenständen werden von den Eltern auch sehr oft beschrieben.
Soweit
es
möglich
ist,
sollte
regressives
Verhalten
zugelassen
werden.
Viele
Kinder
fallen
auf
Grund
ihrer
Ängste
in
eine
frühere, schon überwundene Entwicklungsstufe zurück. Ihr Kind braucht das, um sich wieder psychisch stabilisieren zu können!
Mit
dem
richtigen
Vorgehen
der
Eltern
verschwindet
die
Regression
wieder.
Eltern
dürfen
nicht
darauf
hoffen,
dass
Kinder
die
Scheidung beziehungsweise Trennung ohne massive Reaktionen hinnehmen können!
Kinder
müssen
in
einer
Scheidungs-
oder
Trennungssituation
reagieren.
Um
die
Situation
als
betroffener
Elternteil
besser
verstehen
zu
können,
ist
Erziehungsberatung
eine
sehr
gute
Möglichkeit,
gute
Lösungen
für
alle
beteiligten
Personen
zu
finden.
In erster Linie ist es notwendig zu verstehen, warum sich das Verhalten Ihres Kindes verändert hat.
Ein
interessantes
Phänomen
ist
auch,
wenn
die
eigentliche
Trennung
der
Eltern
schon
mehrere
Jahre
zurückliegt
und
dann
die
Kinder
plötzlich
in
ihrem
Verhalten
auffällig
werden.
In
einer
solchen
Situation
muss
zuvor
verstanden
werden, was sich im Leben der Eltern und auch der Kinder verändert hat.
Praxis für Psychotherapie und
psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung
Bevor Sie sich für eine Veränderung im routinemäßigen Alltagsleben Ihrer Kinder entscheiden, damit meine
ich vor allem eine Einschränkung oder Aussetzung einer Kontaktregelung, sollte baldigst eine fachliche
Meinung eingeholt werden.